Der Rundgang beginnt mit einem der spektakulärsten Funde der emsländischen Kreisarchäologie!
1997 wurde bei Haren ein kleines Tongefäß mit 384 Silbermünzen entdeckt, die heute im Scheinwerferlicht des Museums ihre ganze Pracht entfalten.
Bei
den Münzen handelt es sich ausschließlich um sogenannte Pfennige vom
Sterlingtyp. Sie sind nach dem Vorbild der englischen Pfennige geprägt worden,
die nach dem kurzen Doppelfadenkreuz auf der Rückseite als
„short-cross-Sterlinge“ bezeichnet werden und seit 1200 in Westfalen bekannt
und beliebt waren. Das Vorkommen englischer Sterlinge in Westfalen einerseits
und westfälischer Sterlinge in England andererseits spiegelt die engen
Handelsbeziehungen zwischen England und Westfalen dieser Zeit wieder. Aus der
Fundzusammensetzung und aus dem Fehlen jüngerer Münzen nach einer Währungsreform in England 1247 belegen ein
Vergrabungsdatum der Harener Münzen um 1250. Zu diesem
Datum paßt auch das Gefäß, in dem die Münzen vergraben wurden. Sogenannte
„Pingsdorfer Gefäße“ wurden bis Mitte des 13. Jahrhunderts häufig als
Behältnisse für Münzschätze genutzt.
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