Bereits zum Ende der Steinzeit wussten die Menschen um die
Nutzungsmöglichkeiten von Metallen wie Gold, Silber und Kupfer. So finden sich erste Kupfergegenstände bereits in
den emsländischen Großsteingräbern jener Zeit.
Im 3. Jahrtausend begannen die Menschen intensiv mit der
Gewinnung und Bearbeitung von Metallen, was u.a. erheblichen Einfluss auf die
Lebens- und Wirtschaftsweise hatte.
Ab etwa 2.500/2.200 v. Chr.
wurde Bronze - eine Legierung aus Kupfer und Zinn - zum wichtigen Werkstoff.
Das Metall war leicht zu bearbeiten und konnte vielseitig zur Herstellung von
Waffen, Werkzeugen, Haushaltsgegenständen und Schmuck genutzt werden. Das
Wissen um Legierung und Metallgewinnung wurde aller Wahrscheinlichkeit nach von
nomadisierenden Metallurgen, die möglicherweise von der iberischen Halbinsel
stammten, nach Nordeuropa gebracht. Dafür sprechen u.a. Inventare von Gräber
der sog. Glockenbecherkultur mit schnurverzierten, glockenförmgen Gefäßen.
Im emsländischen Sögel entstand in der Älteren Bronzezeit
ein bronzezeitliches „Wirtschaftszentrum“, die so genannte „Sögeler Gruppe“,
und dass, obwohl in der näheren Umgebung keinerlei Metallvorkommen zu finden
sind. Für die Bronzezeit ist anzunehmen, dass die nächsten Kupfervorkommen vom
Emsland aus gesehen im Südharz lagen. Bronzezeitlicher Zinnabbau ist für
Südengland und die iberische Halbinsel belegt. Einer der charakteristischen
Funde dieser Zeitstufe sind die Schwerter des sogenannten „Typ Sögel“.

Der Übergang von der mittleren zur jüngeren Bronzezeit zeichnet sich durch einen grundlegenden
Wandel des Bestattungswesens und den damit verbundenen Glaubensvorstellungen
ab. Die Vorstellung von der Unversehrtheit des Körpers wurde zugunsten der
Brandbestattung aufgegeben. Von nun an verbrannte man die Verstorbenen auf
Scheiterhaufen und bestattete den Leichenbrand in Urnen unter Grabhügeln,
weitläufige Grabhügelfelder entstanden, wie sie in Mansenberge und Männige
Berge noch gut erhalten sind.
Die im Museum gezeigten Ausstellungsstücke zeigen die große
Bandbreite an Werkzeugen, Waffen, Keramik und Schmuck der Bronzezeit.
Originalfunde wie Randleistenbeile, Bronzelanzenspitzen und Lanzenschuh, Tutuli
und Pinzetten sowie die Nachbildung eines Grabhügels mit originalen Urnen
sollen dem Besucher die Lebenswelt der Bronzezeit näher bringen. Highlight der
bronzezeitlichen Abteilung ist ein Rasiermesser mit mythologischer
Schiffsdarstellung. Wohl als Import der nordischen Bronzezeit, belegt dieses
Fundstück auch die weitläufigen Handelsbeziehungen der Bronzezeit.
Rasiermesser mit Schiffsdarstellung, Leihgabe aus Privatbesitz Löning, Lathen
