Der Ausstellungsrundgang beginnt in der Mittelsteinzeit (Mesolithikum): Am Ende der Weichsel-Eiszeit war das Emsland noch geprägt von einer eher
kärglichen und baumlosen Tundrenvegetation. In diesem Klima lebten große
Rentierherden und der moderne Mensch betrat erstmals nachweislich das Gebiet
des Emslandes. Ältestes Zeugnis menschlichen Lebens im Emsland ist der in Twist gefundene Faustkeil. Die Menschen lebten als nomadisierende Jäger- und
Sammler.
Durch Klimaerwärmung kam es zu einer allmählichen Wiederbewaldung, ab dem 6. Jahrtausend prägten
dann gemischte Laubwälder die Vegetation des Emslandes. Das milde Klima begünstigte eine
artenreiche Vegetation und legte die Grundlagen für die „Neolithische Revolution“, ganz
allmählich wurden aus Jägern und Sammlern die ersten Bauernkulturen.
Im Laufe dieses Vorgangs wurden
Ackerflächen erschlossen, Getreide wie Einkorn, Emmer und Gerste sowie Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen) angebaut und Vieh wie Ziege, Kuh und Schwein domestiziert. Die Menschen begannen feste Häuser aus Holz, Lehm und Stroh zu errichten, stellten Keramik
und Flintwerkzeuge her. Imposante Zeugnisse dieser Kultur und einer differenzierten Jenseitsvorstellung sind die Megalithgräber (Kollektiv- oder Sippengräber),
die bis heute unser Landschaftsbild prägen. Entlang der Hünengräberstraße zwischen Berßen und Sögel liegen allein neun Hünengräber, das bekannteste davon ist das sog. "Königsgrab".
Zur plastischen Veranschaulichung
dieser Epoche hält das Museum zahlreiche Rekonstruktionen, wie ein Großsteingrab,
Hausmodelle und zahlreiche Originalfunde wie Keramik der Trichterbecherkultur, charakteristische
Feuersteinwerkzeuge wie Steinbeile und Steinäxte sowie Bernsteinschmuck, Gagatanhänger und erstes Kupfer für den Besucher bereit.
Steinbohrer

rekonstruiertes Steingrab, Transport über Rollen
